Einführung einer digitalen Personalakte: Leitfaden für Unternehmen

forcont
17. April 2024

Im digitalen Zeitalter ist die Umstellung auf digitale Personalakten ein entscheidender Schritt für Unternehmen, um ihre Personalverwaltung zu modernisieren und effizienter zu gestalten. Die Einführung digitaler Personalakten ermöglicht es, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, den Zugriff auf Mitarbeiterinformationen zu beschleunigen und die Datensicherheit zu erhöhen. Doch der Übergang von einer traditionellen, papierbasierten Aktenführung zu einem digitalen System kann eine Herausforderung darstellen. Unser Leitfaden "Der Weg zur digitalen Personalakte: Ein Leitfaden für Unternehmen" bietet praktische Einblicke und Schritte, die Ihnen helfen, diesen Übergang erfolgreich zu meistern. Von der Auswahl der richtigen Software über die Digitalisierung Ihrer analogen Daten bis hin zur Implementierung von Datenschutzmaßnahmen – entdecken Sie mit uns, wie Sie Ihr Personalwesen effizient und sicher in die digitale Zukunft führen.

1. Effiziente Planung und Auswahl der HR-Software

Beginnen Sie mit einer sorgfältigen Planung. Setzen Sie auf einen klar strukturierten Zeitplan mit festgelegten Meilensteinen und Endterminen. Ein engagiertes Projektteam ist ebenso wichtig wie eine frühzeitige Budgetklärung. Ziel ist es, den Auswahlprozess innerhalb von 4 bis 6 Monaten abzuschließen. Starten Sie mit der präzisen Definition Ihrer Anforderungen und recherchieren Sie gründlich nach geeigneten Anbietern. Nutzen Sie Präsentationen und Demos, um die optimale Softwarelösung für Ihr Unternehmen zu identifizieren.

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2. Fundierte Entscheidungsfindung

Der Preis einer HR-Software sollte nicht das ausschlaggebende Kriterium bei Ihrer Auswahl sein. Viel wichtiger ist die Frage, wie genau die angebotenen Lösungen auf die spezifischen Bedürfnisse und Prozesse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind. Nehmen Sie sich die Zeit, jede Softwarelösung anhand realer, aus Ihrem Alltag gegriffener Szenarien zu evaluieren. Diese Herangehensweise ermöglicht es Ihnen, die Funktionalitäten und Anpassungsfähigkeit der Software unter die Lupe zu nehmen und sicherzustellen, dass sie tatsächlich in der Lage ist, Ihre HR-Prozesse zu optimieren und zu unterstützen. Vergleichen Sie die Lösungen nicht nur oberflächlich, sondern achten Sie auf Details, die für die Effizienz und Produktivität Ihrer Personalabteilung entscheidend sind. Durch diesen gründlichen Vergleich stellen Sie sicher, dass Sie eine Lösung wählen, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft den größten Mehrwert für Ihr Unternehmen bietet. Eine Software, die genau auf Ihre Anforderungen zugeschnitten ist, fördert nicht nur die Zufriedenheit und Produktivität Ihrer Mitarbeiter, sondern kann auch signifikant zur Kosteneffizienz beitragen, indem sie maßgeschneiderte Lösungen für Ihre spezifischen Herausforderungen bietet.

3. Angemessene Zeit für die Einführung einplanen

Die korrekte Einführung einer digitalen Personalakte erfordert eine sorgfältige und durchdachte Planung. Eine realistische Zeitplanung ist dabei unerlässlich. Während eine überstürzte Implementierung zu Fehlern und ungenutztem Potenzial führen kann, ermöglicht eine angemessen veranschlagte Implementierungszeit von etwa 2-3 Monaten, das System präzise auf die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens abzustimmen. Dieser Zeitraum sollte genutzt werden, um die Struktur der digitalen Akten detailliert festzulegen, klare Zugriffsrechte zu definieren und effiziente Workflows zu entwickeln, die die täglichen HR-Prozesse unterstützen und vereinfachen.

Indem Sie sich Zeit nehmen, das System sorgfältig zu planen und zu konfigurieren, stellen Sie sicher, dass es optimal zu Ihren Geschäftsabläufen passt und somit langfristig zur Effizienzsteigerung und Ressourceneinsparung beiträgt. Darüber hinaus bietet eine wohlüberlegte Einführungsphase ausreichend Gelegenheit für Tests, Schulungen und die Feinabstimmung des Systems, was die Akzeptanz unter den Mitarbeitern erhöht und eine reibungslose Integration in den Arbeitsalltag fördert.

4. Eigenes Urteil bilden

Marketingmaterialien und Verkaufsversprechen geben oft ein idealisiertes Bild einer HR-Software wieder. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es jedoch unerlässlich, dass Sie sich auf Ihre eigene Bewertung und Einschätzung verlassen. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Software in einer Testumgebung selbst zu erproben. Durch den direkten Umgang mit der Software im Rahmen einer Probeversion oder einer Demo können Sie ein realistisches Gefühl für die Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Anpassungsfähigkeit an die speziellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens gewinnen. Zusätzlich ist der Austausch mit bestehenden Kunden des Softwareanbieters von unschätzbarem Wert.

Solche Gespräche bieten tiefe Einblicke in die Alltagstauglichkeit der Software, die Qualität des Kundensupports und die Langzeitwirkung der Softwarelösung auf die Effizienz der HR-Prozesse. Nutzerfeedback kann Stärken und Schwächen aufzeigen, die in Werbematerialien möglicherweise nicht erwähnt werden. Indem Sie diese Schritte unternehmen, formen Sie ein umfassendes und unabhängiges Urteil, das über die glänzenden Oberflächen der Verkaufsbroschüren hinausgeht und sicherstellt, dass Sie eine Wahl treffen, die den realen Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht wird.

5. Berücksichtigung aller Nutzergruppen

Eine effektive HR-Software dient nicht allein der Personalabteilung, sondern wirkt sich auf das gesamte Unternehmen aus. Bei der Auswahl und Implementierung ist es daher von entscheidender Bedeutung, auch die Anforderungen und Arbeitsweisen anderer Abteilungen sowie aller potenziellen Nutzergruppen in Betracht zu ziehen. Überlegen Sie, wie verschiedene Teams und Einzelpersonen die Software nutzen werden, und stellen Sie sicher, dass sie sowohl für regelmäßige als auch für gelegentliche Nutzer zugänglich und bedienungsfreundlich ist. Die erfolgreiche Integration benachbarter Prozesse, beispielsweise die Verknüpfung von HR-Daten mit dem Finanzwesen für Gehaltsabrechnungen oder die Zusammenarbeit mit dem IT-Team für Sicherheitsprotokolle, kann die Effizienz und Produktivität im gesamten Unternehmen steigern.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle Anwender, von der Geschäftsführung bis hin zu Teilzeitkräften, einen intuitiven Zugang zur Software haben, um den Informationsfluss und die Datenaktualität zu verbessern. Durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Nutzergruppen von Anfang an, können Sie die Akzeptanz und somit den Erfolg der neuen Softwarelösung im Unternehmen wesentlich erhöhen. Dies erfordert eine umfassende Bedarfsanalyse und eventuell Schulungsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass jeder Nutzer die Vorteile der Software voll ausschöpfen kann.

6. Datenschutz und Betriebsrat einbeziehen

Es ist essenziell, Datenschutzbeauftragte und den Betriebsrat frühzeitig in Ihr Projekt zu integrieren. Diese frühzeitige Beteiligung sorgt für Transparenz und kann mögliche Bedenken oder Hindernisse rechtzeitig aus dem Weg räumen. Außerdem sichern Sie so die Unterstützung dieser Schlüsselpersonen, was den gesamten Implementierungsprozess erleichtert. Führen Sie zudem Pilot-Tests mit ausgewählten Key-Usern durch, um die Akzeptanz und Praktikabilität der Software zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des täglichen Betriebs gerecht wird.

7. Über die reine Digitalisierung von Dokumenten hinausgehen

Die Umstellung von Papierakten auf digitale Formate markiert lediglich den Beginn Ihrer Reise zur Digitalisierung des Personalwesens. Dieser Schritt bietet eine einzigartige Chance, etablierte Arbeitsabläufe einer gründlichen Prüfung zu unterziehen und gegebenenfalls neu zu gestalten.

Moderne HR-Systeme bieten weitreichende Funktionalitäten, die über die reine Dokumentenarchivierung hinausgehen. Sie ermöglichen die Automatisierung zahlreicher Prozesse, wie etwa die Erstellung von Arbeitsverträgen, das Onboarding neuer Mitarbeiter, die Nutzung digitaler Unterschriften sowie die effiziente Gestaltung von Offboarding-Verfahren und vieles mehr. Indem Sie diese Funktionen vollumfänglich nutzen, öffnen Sie die Tür zu einem HR-Management, das nicht nur effizienter und zeitsparender ist, sondern auch eine höhere Transparenz und Zugänglichkeit bietet.

Die kritische Überprüfung und gezielte Optimierung Ihrer Arbeitsabläufe im Lichte der digitalen Möglichkeiten ermöglichen es Ihnen, die zahlreichen Vorteile, die die Digitalisierung bietet, in vollem Umfang zu realisieren. Sie schaffen damit nicht nur eine solide Basis für effizientere und klar strukturierte HR-Prozesse, sondern legen auch den Grundstein für eine zukunftsorientierte, anpassungsfähige Personalabteilung, die den Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt gewachsen ist.

8. Realistische Softwareauswahl treffen

Vermeiden Sie die Suche nach einer Lösung, die jedes erdenkliche Bedürfnis abdeckt. Spezialisiertere Systeme bieten oft eine bessere Performance in ihren jeweiligen Bereichen. Betrachten Sie die Integration von Speziallösungen als Möglichkeit, die beste Funktionalität in jedem Segment zu erreichen, während flexible Schnittstellen einen nahtlosen Datenaustausch zwischen den Systemen ermöglichen. Dieser Ansatz führt zu einer effektiveren und zufriedenstellenderen Lösung, die auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten ist.

9. Aufgaben delegieren und schrittweise implementieren

Übernehmen Sie nicht alle Aufgaben selbst. Ziehen Sie Experten für bestimmte Bereiche hinzu, um Effizienz und Qualität zu steigern. Externe Dienstleister, wie Scanservices, können oft kostengünstiger und schneller arbeiten. Planen Sie die Implementierung in Phasen, beginnend mit der digitalen Personalakte, gefolgt von weiteren Modulen. Dies erleichtert die Einführung und ermöglicht es Ihrem Team, sich schrittweise an das neue System zu gewöhnen.

Unsere zwei Extra-Tipps für Sie

Zukünftige Erweiterbarkeit berücksichtigen: Wählen Sie eine Software, die flexibel ist und mit Ihrem Unternehmen wachsen kann. Achten Sie auf modulare Strukturen und die Möglichkeit, Anpassungen eigenständig vorzunehmen. Informieren Sie sich über die Entwicklungspläne des Anbieters, um sicherzustellen, dass die Software auch langfristig Ihre Anforderungen erfüllen kann.

Vor- und Nachteile von Cloud- und On-Premises-Lösungen abwägen: Beide Hosting-Varianten haben ihre Berechtigung. Die Entscheidung sollte auf den spezifischen Bedürfnissen Ihres Unternehmens basieren. Cloud-Lösungen bieten Flexibilität und sind oft schneller aktuell, während On-Premises-Systeme bei bestimmten Sicherheitsanforderungen oder individuellen Anpassungen Vorteile haben können. Die Wahl sollte nach einer sorgfältigen Analyse Ihrer spezifischen Anforderungen und unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen erfolgen.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 21.01 2019 unter forcont.de veröffentlicht.